KUDEM | Fotoausstellung
„Muslimisches Leben in Europa – Menschen und Architektur“
Das Institut für Islamische Studien und Interkulturelle Zusammenarbeit (IFIS&IZ) und das Kulturhaus der europäischen Muslime (KUDEM) luden am Abend des 02. Februar zur Auftaktveranstaltung der Fotoausstellung „Muslimisches Leben in Europa – Menschen und Architektur“ ein.
In der eindrucksvollen Fotoausstellung des dänischen Fotografen Eckhard Ahmed Krausen wurden die architektonischen, sozialen und kulturellen Perspektiven von Muslimen in Europa festgehalten. Frau Prof. Beinhauer-Köhler, Religionswissenschaftlerin von der Universität Marburg, lieferte durch ihren Vortrag „Moscheen in Deutschland – Visuelle Präsenz und Perspektiven“ eine wissenschaftliche Analyse.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Herrn Prof. Dr. Hüseyin İlker Çınar (Leiter des IFIS&IZ), der gleich zu Beginn anmerkte: „Mit dem heutigen Programm wollen wir die Kultur und die Wissenschaft, zwei unverzichtbare Elemente gesellschaftlichen Zusammenlebens, zusammenführen.“ Für Prof. Çınar sind diese Elemente entscheidend für den Austausch und die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Diesem Gedanken folgt auch KUDEM-Vorstand in seiner Rede: „Unser Ansatz zur Erlangung dieses Zieles ist es, die universale Sprache der Kunst, der Ästhetik und der Wissenschaft zu bedienen. Wir sind der Überzeugung, dass diese menschliche Werkstätten des Denkens kein Selbstzweck sind, sondern Mittel und Gelegenheiten sein sollten, um die Menschen näher und zusammen zu bringen und den Dialog zwischen den Menschen zu fördern.“
Herr Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, bestätigte dies insbesondere für die Stadt Mannheim: „Es ist eine Ausstellung über eine Realität, und Mannheim ist genau der richtige Ort für diese Ausstellung“, befand er. „Wir haben hier von Beginn an einen intensiven Dialog der Kulturen geführt und es ist unser gemeinsames Ziel, die Stadtgesellschaft auf Basis der Empathie weiter zu entwickeln“, sagte Kurz. Die Ausstellung biete hervorragende Anknüpfungspunkte, um sich besser kennenzulernen.
Für Serhat Aksen, Generalkonsul der Republik Türkei in Karlsruhe, bedeutet die Ausstellung das „Ende der unnötigen Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört. Es ist einfach eine Realität und die Vielfalt ist für alle eine Bereicherung“
Herr Prof. Dr. Ahmet Bedir, Dekan der Theologischen Fakultät der Bozok Universität in Yozgat, unterstrich die Bedeutung des gegenseitigen Austauschs und fügte an, „dass der Dialog zwischen den Kulturen und Religionen nur durch eine offene und willkommene Haltung einen Effekt erreichen kann.“
Beeindruckt waren die Redner und Gäste auch über die islamische Fachbibliothek des IFIS&IZ. Prof. Dr. Erdal Toprakyaran, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Tübingen, war fasziniert vom Umfang des Bücherbestands: „Jetzt, nachdem ich die Bibliothek gesehen habe, wünschte ich mir, Mannheim wäre ein Stück näher an Tübingen.“
Erst im Dezember 2013 gab das IFIS&IZ bekannt, dass seine islamische Fachbibliothek mit einem Bestand von 25.000 Werken das erste Viertel des Gesamtprojektes von 100.000 Bänden erreicht hat. Über die erste Zeit des Aufbaus der Bibliothek sagte Prof. Çınar: „In zahlreichen Reisen nach Kairo, Beirut und Istanbul ist es mir und einem wissenschaftlichen Team, in dem sich Kollegen aus den jeweiligen Ländern befanden, gelungen, die zum Teil schwer auffindbaren Werke zu sammeln und nach Mannheim zu bringen.“
Über die Motivation und Ziele des IFIS&IZ sagte Prof. Çınar: „Ziel unserer Arbeit ist es, günstige Bedingungen für junge Akademiker zu schaffen und diese bei ihren Studien zu fördern. So sollen Masteranden und Doktoranden mit dem IFIS&IZ eine Plattform erhalten, in der sie ihre Arbeit durchführen können.“ Dass diese Arbeit ernst genommen wird, unterstreicht Prof. Çınar: „Eigens hierfür haben wir mit den renommierten islamisch-theologischen Fakultäten in Istanbul, Kairo und Oxford erste Kooperationsgespräche geführt, um diesen jungen Menschen die bestmögliche Ausbildung zu gewähren.“ In diesem Jahr plant das IFIS&IZ die Durchführung einer Ringvorlesung mit renommierten Wissenschaftlern und Persönlichkeiten aus aller Welt sowie die Erweiterung seines aktuellen Bibliotheksbestandes.
In Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz haben KUDEM und IFIS&IZ einen großen Fürsprecher. Er glaubt an einen verbesserten Dialog und mehr Verständnis bei allen Besuchern der Fotoausstellung. Als Förderverein unterstützt das KUDEM die Arbeiten des IFIS&IZ, setzt seine Schwerpunkte aber auf die Kunst und Kultur: „Damit wollen wir unseren Beitrag bringen für eine friedliche und harmonische Zusammenarbeit“, so KUDEM-Vorstand.
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